Schutzbrille und Gesichtsschutz

Die Augen gehören zu unseren wertvollsten, aber auch verletzlichsten Sinnen. Leider kommt es jedes Jahr regelmäßig zu Augenunfällen die zu bleibenden Schäden wie zum Beispiel dem Verlust der Sehkraft führen. Nicht umsonst zählt der Augen- und Gesichtsschutz zu den wichtigsten Mitteln des persönlichen Schutzes.

Gefahren für Augen und Gesicht in der Branche:

  • Mechanische Gefahren: kleine und große Staubpartikel, Stöße
  • Thermische Gefahren: heiße Flüssigkeiten, geschmolzenes Metall, Flammen
  • Chemische und biologische Gefahren: Spritzer von Säuren, Lösungsmitteln, Laugen, infiziertem Blut
  • Strahlungsgefahren: Ultraviolett, Infrarot, sichtbares Licht, Laser
  • Elektrische Gefahren: Direkter Kontakt, Lichtbögen bei elektrischem Kurzschluss

Verschiedene Arten von Augen- und Gesichtsschutz

  • Schutzbrille
  • Vollsichtbrille
  • Überziehbrille
  • Gesichtsschutz
  • Zubehör & Augenspülflaschen

Kennzeichnung von Schutzbrillen und Gesichtsschutz

Schutzbrillen mit oder ohne Korrekturgläser müssen von einem unabhängigen Labor untersucht und zertifiziert werden. Basierend auf dieser Prüfung kann die Leistungsfähigkeit des Gerätes nach den Kriterien der Richtlinie EN 166 offengelegt werden. Sämtliche Kennzeichnungen sowohl auf Brillengläsern als auch auf Brillenfassungen müssen dauerhaft und deutlich lesbar sein. Rahmen und Linse sind separat gekennzeichnet. Sofern sie kein Ganzes bilden, wird die Markierung auf dem Rahmen angebracht. Die Kennzeichnung des Rahmens muss das CE-Zeichen und die Identität des Herstellers (Logo oder Markenname) enthalten. Wenn sich Brillen auf eine EN-Norm beziehen, ist die EN-Normnummer mit den verschiedenen Symbolen des Anwendungsbereichs und der mechanischen Beständigkeit gemäß den vom Hersteller geforderten Tests obligatorisch.

Die Grundstandards

  • EN166 Garantie einer Mindestfestigkeit zum Schutz vor häufigen Risiken (Sturz auf den Boden, Lichtalterung, Hitzeeinwirkung, Korrosion usw.)
  • EN167 Optische Prüfmethoden.
  • EN168 Nicht-optische Prüfmethoden

Standardmäßige Nutzungsart

Die Art der Verwendung des Produkts und die entsprechende Norm werden durch einen Code (Anwendungsbereich) in der Brillenglaskennzeichnung identifiziert

  • EN169 Filter für Schweißarbeiten.
  • EN170 Filter für Ultraviolett (Code 2 oder 3).
  • EN171 Filter für Infrarot (Code 4)
  • EN172 Schützende Sonnenlichtfilter für den industriellen Einsatz (Code 5 oder 6)
  • EN175-Ausrüstung für Schweißarbeiten (Vorhandensein der EN175-Kennzeichnung auf dem Produkt).
  • EN207 Laserschutzbrille (Code LB1 bis LB10)
  • EN208 Laserjustierbrille (Code R1 bis R5)
  • EN379-Spezifikation für Schweißfilter (Kennzeichnung EN379 auf dem Filter).

Kennzeichnung von Gläsern und Rahmen

Kennzeichnung von Gläsern und Rahmen

Die Kennzeichnung der Brillengläser muss Folgendes enthalten:

Stufennummer zum Filtern von Linsen (Code).

  • 2 oder 3: Ultraviolett-UV-Filter (EN 170)
  • 4: Infrarot-IR-Filter (EN 171)
  • 5 oder 6: Sonnenlichtfilter (EN 172)
  • C: Farbwahrnehmung unverändert (Kann in Kombination sein)

Schutzklasse

Diese Klasse bestimmt den Filtergrad des sichtbaren Lichts (1,2 bis 6).

Die Herstellerkennzeichnung (vom Hersteller empfohlenes Logo oder Kennzeichnung)

Dabei kann es sich um ein Logo oder einen Text handeln, der den Hersteller identifiziert.

Beispiele:

  • Kronenlogo Bollé
  • MSA-Logo von MSA
  • 3M von 3M
  • W von Uvex

Optische Klassensymbole:

  • 1. Kontinuierliche Arbeit – permanenter Tragen.
  • 2. Regelmäßige Arbeit – regelmäßiges Tragen.
  • 3. Gelegentliche Arbeiten, bei denen ein dauerhaftes Tragen nicht erforderlich ist.

Symbole des Geltungsbereichs:

  • 8. Kurzschlüsse
  • 9. Geschmolzene Metalle und heiße Feststoffe.

Symbole für mechanische Beständigkeit: Pflichtangabe auf Rahmen und Glas.

  • S. Verstärkte Haltbarkeit; Bietet Widerstand gegen einen Ball von 22 mm und 43 g, der aus einer Höhe von 1,30 m mit 5,1 m/s fällt.
  • F. Schwache Wirkung; bietet Widerstand gegen eine Kugel von 6 mm und 0,86 g, die mit 45 m/s auftrifft.
  • B. Mittlere Wirkung; Bietet Widerstand gegen eine Kugel von 6 mm und 0,86 g, die mit 120 m/s auftrifft.
  • A. Große Auswirkungen; bietet Widerstand gegen eine Kugel von 6 mm und 0,86 g, die mit 190 m/s auftrifft.
  • T. Der Buchstabe T; Unmittelbar hinter dem Symbol für mechanische Beständigkeit ist der Einsatz in Umgebungen möglich, in denen Partikel mit hoher Geschwindigkeit und extremen Temperaturen herausgeschleudert werden.

Erwähnung nur auf dem Objektiv.

  • K. Beständigkeit gegen Oberflächenschäden durch kleine Partikel (optional).
  • N. Kondensationsbeständigkeit (optional).

Die Kennzeichnung der Rahmen muss Folgendes enthalten:

Die Kennzeichnung des Rahmens muss das CE-Zeichen und die Identität des Herstellers (Logo oder Markenname) enthalten. Wenn sich die Brille auf eine EN-Norm bezieht, ist die EN-Normnummer mit den verschiedenen Symbolen des Anwendungsbereichs und der mechanischen Beständigkeit gemäß den vom Hersteller geforderten Tests obligatorisch.

Symbole des Einsatzbereichs: Nur auf dem Rahmen angegeben (Chemikalienschutz).

  • 3. Tröpfchen (Vollsichtbrillen) oder Spritzer (Gesichtsschutz) von Flüssigkeiten.
  • 4. Grobe Projektionspartikel > 5 Mikrometer.
  • 5. Gas und kleine Staubpartikel < 5 Mikrometer.

Obligatorische Kennzeichnung auf Rahmen und Glas.

  • 8. Kurzschlüsse.
  • 9. Geschmolzene Metalle und heiße Feststoffe.

Symbole für mechanische Beständigkeit: Pflichtangabe auf Rahmen und Glas.

  • S. Verstärkte Haltbarkeit; Bietet Widerstand gegen einen Ball von 22 mm und 43 g, der aus einer Höhe von 1,30 m mit 5,1 m/s fällt
  • F. Schwache Wirkung; bietet Widerstand gegen eine Kugel von 6 mm und 0,86 g, die mit 45 m/s auftrifft
  • B. Mittlere Wirkung; Bietet Widerstand gegen eine Kugel von 6 mm und 0,86 g, die mit 120 m/s auftrifft

Linseneigenschaften

Linsenmaterialien

Die beiden Hauptmaterialien von Schutzbrillen sind Mineralglas (thermisch oder chemisch gehärtet) oder Spezialkunststoff (Polycarbonat oder Celluloseacetat).

  • Mineralgläser eignen sich sehr gut für sehr staubige Umgebungen, in denen Kratzfestigkeit oder der Angriff durch bestimmte Chemikalien von entscheidender Bedeutung sind. Sie sind weniger kratzempfindlich, haben eine gute Schlagfestigkeit, sind aber relativ schwer und empfindlich gegen Einbrennen durch Schweiß- und Schleiffunken.
  • Kunststofflinsen sind in fast allen Arbeitsumgebungen einsetzbar. Sie bestehen aus Polycarbonat (PC) oder Celluloseacetat (AC).
    • Linsen aus Polycarbonat (PC). sind besonders schlagfest und leicht. PC-Linsen sind standardmäßig immer mit einer kratzfesten Schicht versehen, eignen sich jedoch deutlich weniger für den Umgang mit aggressiven Chemikalien.
    • Linsen aus Zelluloseacetat (AC). weisen eine gute Kratzfestigkeit auf und eignen sich besonders gut für die Arbeit mit Chemikalien

Linsenfarben

Unterschiedliche Linsenfarben haben unterschiedliche Anwendungen und bieten unterschiedlichen Schutz vor Stößen und Lichtgefahren.

Linsenfarbe Schutz gegen Anwendungen EN-Normen
Farbloser, klarer PC Schlag und UV Mechanische Arbeit (Gute Sicht) EN 166 und EN 169
Gelb (Bernstein) Stöße, UV- und blaues Licht Oberflächeninspektion, Jagd, mechanische Arbeiten EN 166 und EN 169
Orange Stöße, UV- und blaues Licht Oberflächeninspektion, medizinische Behandlung, mechanische Arbeiten EN 166 und EN 169
Getönt Schlag, UV, blaues Licht, helles Licht Arbeiten im Freien, mechanische Arbeiten bei grellem Licht, Erholung EN 166 und EN 172
Innen-Außen (I/O) Stoß-, UV- und blendendes Licht Gabelstapler, mechanische Arbeiten (innen/außen) EN 166 und EN 172
Spiegel (Silber, Rot, Blau) Stöße, Kratzer, UV-Licht, Sonnenlicht und helle Strahlen durch Reflexion schädlicher Lichtstrahlen Arbeiten im Freien, mechanische Arbeiten bei grellem Licht, Erholung EN 166 und